Fraunhofer-Forschungsneubau in Hermsdorf schreitet voran| WOTech Technical Media

Fraunhofer-Forschungsneubau in Hermsdorf schreitet voran

Auf der Baustelle des neuen Forschungsgebäudes des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Hermsdorf/Thüringen wird mit Hochdruck gearbeitet. Im Neubau entstehen auf knapp 2800 m2 neue Technika und Büros für die industrienahe Forschung an keramischen Werkstoffen für Umwelttechnologien.

Knapp sechzig Bauleute arbeiten zurzeit auf der Baustelle des Fraunhofer IKTS in Hermsdorf. Der Dauerregen im Mai hat die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt. Doch der lange Winter hat zu geringen Verzögerungen geführt. Nun wird an allen Ecken gearbeitet, um den engen Zeitplan einzuhalten. Bis Jahresende sollen die Bauarbeiten am neuen Forschungsgebäude abgeschlossen sein. In den dreistöckigen Erweiterungsbau werden insgesamt knapp 18 Millionen Euro investiert, sechs Millionen davon sind für wissenschaftliche Geräte und Labortechnik vorgesehen. 75 % der Investitionssumme sind EU-Mittel aus dem Operationellen Programm Thüringen 2007-2013. Die restlichen 25 % werden zu jeweils gleichen Anteilen vom Freistaat Thüringen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bereitgestellt.

Voraussichtlich im Januar 2014 können die Mitarbeiter des Fraunhofer IKTS Hermsdorf das neue Gebäude beziehen. Der Neubau wird dringend benötigt, denn das bestehende Institutsgebäude platzt bereits aus allen Nähten. In den vergangenen Jahren ist das Institut stark gewachsen. Bis 2015 ist ein weiteres Personalwachstum von heute 130 auf dann etwa 150 Mitarbeiter geplant.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS erstrecken sich über die gesamte Wertschöpfungskette keramischer Hochleistungswerkstoffe von der grundlagenorientierten Vorlaufforschung bis hin zur Prototypenfertigung. In enger Zusammenarbeit mit der lokalen Keramikindustrie werden keramische Werkstoffe, Bauteile und Herstellungsverfahren entwickelt und aus dem Labor auf industrienahe Anlagen im Pilotmaßstab übertragen. Sie sollen so schneller in marktreife Anwendungen überführt werden. Der Erweiterungsbau in Hermsdorf ist Bestandteil des Integrationskonzepts der Institutsteile des Fraunhofer IKTS in Dresden und Hermsdorf, mit dem die beiden Einrichtungen ihre Aktivitäten zu einem national und international führenden industrienahen Forschungszentrum auf dem Gebiet der Technischen Keramik bündeln wollen. Mit dem Ausbau des Hermsdorfer Institutsteils will das Fraunhofer IKTS neue Anwendungsgebiete für Keramik erschließen.

Im neuen Reinraumtechnikum werden künftig transparente Höchstleistungsoxidkeramiken für optische Anwendungen synthetisiert. Hierdurch entstehen neuartige Anwendungsmöglichkeiten für keramische Bauteile in Optik, Lasertechnik, Beleuchtung und Messtechnik. Im angrenzenden Membrantechnikum werden Produktionsverfahren für keramische Membranen erprobt. Solche Membranen kommen in der Umwelttechnik zum Einsatz, zum Beispiel bei der Aufbereitung von Wasser, Gasen und Wertstoffen. Ein Technikum für das Plasmaspritzen von Keramik erlaubt die Herstellung völlig neuartiger Keramik-Beschichtungen auf Kunststoffen und Verbundwerkstoffen im Pilotmaßstab. Sehr leichte und hochfeste Kunststoffe können so mit harten, verschleißfesten und beständigen Schutz- und Funktionsschichten versehen werden. Wachsende Anwendungen ergeben sich auch in der Medizintechnik, im Maschinenbau und im Leichtbau für die Automobilindustrie.

Diese Forschungsfelder leisten ihren Beitrag zur Entwicklung umweltschonender Technologien in den Leitmärkten: Rohstoff- und Materialeffizienz, Umweltfreundliche Energien und Energiespeicherung, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltige Wasserwirtschaft. Sie haben damit einen wesentlichen Bezug zur GreenTech-Strategie des Landes Thüringen.

www.ikts.fraunhofer.de

 

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