Smarte Fehlererkennung für Industrie 4.0

Wenn in einer Fabrik ein Band stillsteht, kann das schnell hohe Kosten verursachen. Deshalb arbeiten Informatiker der TU Clausthal und der Softwareentwickler c4c daran, Fehler und Folgefehler in Fertigungsanlagen zu erkennen und Empfehlungen für die Behebung zu liefen.
Der Schlüssel für eine effektive Fehleranalyse liegt in der Digitalisierung. „In der Industrie 4.0 ersetzen vernetzte dynamische Einzelkomponenten starr geplante Gesamtsysteme. Dabei wird der Integration von Internet-Diensten und mobilen Geräten in Automatisierungssystemen eine große Bedeutung beigemessen“, erläutert Professor Andreas Rausch vom Institute for Applied Software Systems Engineering (IPSSE). Gleichzeitig unterstreicht der Clausthaler Wissenschaftler: Im Mittelpunkt stehe dabei der Mensch, der in seiner Arbeit unterstützt werden soll.
Die intelligente Software aus dem Harz übernimmt die Auswertung von großen Datenmengen aus Produktionsanlagen. Ein speziell entwickeltes Kommunikationsmodell vereinfacht den Datenaustausch zwischen Regelungs- und Informationssystem. Diese Lösung gibt zum Beispiel Wartungstechnikern Hilfestellungen und Handlungsempfehlungen bei der Fehlerbehebung, so Karina Rehfeldt, M. Sc., vom Institut für Informatik. Die Braunschweiger c4c Engineering GmbH hat zu diesem Zweck innovative Lösungen entwickelt: Der Zustand der Anlagen sowie Hinweise zu Störungen und mögliche Behebungen werden auf mobilen Systemen übersichtlich visualisiert. Das Design der App wurde vom Braunschweiger Unternehmen mango design entworfen.
Ein weiterer Aspekt der Software ist selbstlernende Optimierung. Das System kann bei Fehlern anzeigen, welche Arbeitsschritte bei einem früheren Auftreten dieses Problems zum Erfolg geführt haben. Die Wissensbasis über Fehlerbehandlungen und Wartungsempfehlungen wird stetig erweitert. Als Prototyp wurde die Idee bereits in einer Modellfabrik der Firma Festo implementiert. Nun wird die smarte Fehlererkennung auf der Hannover Messe vorgestellt.
Die Clausthaler Informatiker und der Softwareentwickler aus Braunschweig haben schon bei früheren Projekten erfolgreich zusammen gearbeitet. So entwickelten sie gemeinsam eine sogenannte Falschfahrer-App. Der Prototyp war auf der CeBIT 2014 in Hannover präsentiert worden. Bei Messebesuchern und Medien war die App auf großes Interesse gestoßen.
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