Forschen im Pop-Up-Labor: CAIS erhält € 170.000 für transdisziplinäres Forschungsprojekt| WOTech Technical Media

Forschen im Pop-Up-Labor: CAIS erhält € 170.000 für transdisziplinäres Forschungsprojekt

Neue Technologien verändern die Gesellschaft und prägen längst den Alltag vieler Menschen. Insbesondere unsere Städte sind in den vergangenen Jahren häufig Testumgebung für den Einsatz neuer Technologien geworden: Autonome Fahrzeuge, intelligente Energiesysteme oder ein automatisiertes Müll- oder Wassermanagement – so genannte Smart-City-Projekte finden sich auch im Ruhrgebiet in großer Zahl. Doch was halten eigentlich die Bürger:innen vom Einsatz der Technologie in intelligenten Stromnetzen (Smart Grid), Verkehrsleitsystemen oder in Daten-Dashboards?

Wie Bürger:innen smarte Technologien in Städten annehmen und akzeptieren, erforschen künftig Wissenschaftler:innen am Center for Advanced Internet Studies in Bochum. Das Forschungsprogramm „Digitale Demokratische Innovationen“ um Prof. Dr. Christoph Bieber erhält im Rahmen des Programms Transformationswissen über Demokratien im Wandel – transdisziplinäre Perspektiven der VolkswagenStiftung Fördermittel in Höhe von 170.000 Euro zur Entwicklung und Umsetzung innovativer Formate der Beteiligungsforschung im Bereich der Technologieakzeptanz. Die Förderung wurde in Zusammenarbeit mit der Smart City Innovation Unit der Stadt Bochum beantragt, denn die praktische Anwendung der Forschung und der Austausch mit nicht-wissenschaftlichen Partnern stand im Mittelpunkt der Ausschreibung. Insgesamt fördert die VolkswagenStiftung zehn Task Forces für jeweils zwölf Monate mit einem Gesamtvolumen von ca. 1,9 Millionen Euro.

Entstanden ist das Projekt Pop-Up Citizen Lab: Social Acceptance of Urban Innovations am CAIS als sich Forscher:innen aus verschiedenen Fächern mit den politischen Aspekten von Smart-City-Initiativen im Ruhrgebiet auseinandergesetzt haben. Die Kommunikationswissenschaftlerin Pauline Heger und der Psychologe Niklas Frechen forschen zur Akzeptanz von technologischen Innovationen im Stadtraum und haben mit den Citizen Labs eine neue Form des Austauschs entworfen: Unser Ziel ist es, gemeinsam mit den Bürger:innen innovative grüne Technologien kennenzulernen und neue Partizipationsmöglichkeiten zu entwickeln, um Städte auf ihrem Weg zur Klimaneutralität aktiv zu begleiten.

Nach dem Programmstart im April haben die Bochumer Forscher:innen ein Jahr lang Zeit, um Zusammenhänge zwischen der Einführung neuer Technologien und verschiedenen Formen der Bürgerbeteiligung zu untersuchen. Macht es einen Unterschied, wenn Bürger:innen frühzeitig in Transferprozesse eingebunden werden? Wie sieht eine zeitgemäße Beteiligung aus und wie kann es gelingen, das Vertrauen in öffentliche Institutionen zu stärken? Die in den Citizen Labs erarbeiteten Ergebnisse werden gemeinsam mit der Smart City Innovation Unit der Stadt Bochum bewertet und in Handlungsempfehlungen und Workshops übertragen, damit auch andere Städte daraus lernen und mit den innovativen Methoden arbeiten können.

Über das CAIS: Das Land Nordrhein-Westfalen fördert das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) in Bochum seit April 2021 langfristig als zentrales Institut für Digitalisierungsforschung. Durch evidenzbasierte Lösungsvorschläge trägt das CAIS zur Gestaltung des digitalen Wandels im Interesse der Menschen bei. Gegründet wurde das CAIS als Wissenschaftskolleg Anfang 2017 und vergibt seitdem Fellowships an nationale und internationale Gastwissenschaftler:innen im Bereich der Digitalisierungsforschung. Das erste Forschungsprogramm „Digitale demokratische Innovationen“ ist im Oktober 2021 gestartet, seit Mitte 2022 läuft das zweite Forschungsprogramm Bildungstechnologien und Künstliche Intelligenz. Anfang 2024 ist das dritte Forschungsprogramm Design vertrauenswürdiger Künstlicher Intelligenz geplant. Die Forschungsprogramme verzahnen die Fächerwelten von Sozial- und Geisteswissenschaften bis zur Informatik und erproben Forschungsergebnisse in der Praxis.

https://www.cais-research.de

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