Physikalische Verfahren der Oberflächentechnik| WOTech Technical Media

Physikalische Verfahren der Oberflächentechnik

REACh-konforme Beschichtungslösungen für Verschleiß- und Korrosionsschutz sind das Thema von Oliver Lanz. Dazu wurde für das thermische Spritzen mittels HVAF ein neuer Werkstoff für Dünnschichten ("Flash-Carbide" bzw. "Net Shape Coatings") basierend auf WC 10Co 4Cr entwickelt. Damit hergestellte Schichten werden zunehmend als Ergänzung zum Hartverchromen verwendet.

Dr. Jürgen Geng, Plasma Electronic, richtet den Blick auf Technologie und Anwendungen der PECVD und PEALD Vakuumbeschichtungen. Durch diese Arten der Dünnschichttechnik können verschiedenste funktionelle und dekorative Oberflächen mit Beschichtungen im Bereich von einigen Nanometern bis zu wenigen Mikrometern erzeugt werden. In vielen Branchen finden sich verschiedenste Anwendungen auf die der Vortragende näher eingehen wird.

Die Vielfalt der Laseroberflächenbehandlung ist das Thema von Marco Göbel-Leonhäuser, Trumpf AG. Die Lasertechnologie spielt eine entscheidende Rolle bei der Oberflächenbehandlung in der Elektromobilität, der Automobilindustrie und der Elektroindustrie. Von der Reinigung und Strukturierung von Oberflächen von Batterien, Modulen und Packs bis zur gezielten Aktivierung von Oberflächen ermöglichen Laserprozesse eine selektive, hochproduktive und schonende Vorbereitung für nachfolgende Prozesse. Zusätzlich können Oberflächen funktionalisiert werden, z. B. durch Optimierung der Wärmeleitungseigenschaften oder die Schaffung “selbstreinigender” Oberflächen. Dies wird im Vortrag an konkreten Beispielen im Automobilbau und der Elektronikindustrie näher dargelegt.

Die Technologie des Controlled Liquid Ionic Nitriding (CLIN) ist nach Ansicht von Dr. Stefanie Spitz, TS-Deutschland, biete sich unter anderem als alternative Lösung zum Hartverchromen für Verschleiß- und Korrosionsschutz. Die Eigenschaften und Vorteile von CLIN im Vergleich zum herkömmlichen Verchromen machen deutlich, für welche Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen das Verfahren in Betracht kommt. Besonderes Augenmerk ist dabei auf den Umweltaspekt zu legen, um Umweltbelastungen zu reduzieren und nachhaltigere Produktionspraktiken zu fördern.

Daniel Wyn Müller, SurFunction, befasst sich mit von der Natur abgeschauten biomimetrischen Oberflächen für optimierte Grenzflächeninteraktionen. In der Natur wird eine große Vielfalt an effektiv performenden funktionellen Oberflächeneigenschaften durch ein ausgeklügeltes topographisches Design auf der Mikro- und Submikrometerskala erzeugt. Durch das neuartige High-Tech Verfahren Direct Laser Interference Patterning (DLIP) werden derartige Oberflächen zur gezielten Steuerung optischer, selbstreinigender, reibungsreduzierender oder haftungserhöhenden Eigenschaften einer technischen Anwendung zugänglich gemacht. Der Vortragende gibt Einblick in die physikalischen Grundlagen der Laserinterferenz-basierten Oberflächenoptimierung und zeigt anhand von Anwendungsbeispielen, wie diese mit Hilfe der Technologieplattform ELIPSYS aktuell bereits industriell umgesetzt werden.

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