30 Millionen Euro Förderung für zukunftsweisende, nachhaltige Materialtechnologien und ihren Weg zur Marktreife| WOTech Technical Media

30 Millionen Euro Förderung für zukunftsweisende, nachhaltige Materialtechnologien und ihren Weg zur Marktreife

Der Sieger für das erste innovate! Zentrum der Joachim Herz Stiftung steht fest. Mit drei Pilotprojekten sollen an der Universität Bremen nachhaltige Lösungen für technologische Herausforderungen entwickelt werden. Die Vorhaben reichen von stationärer Energiespeicherung für regenerative Energien über nachhaltige Futtermittel für die Aquakultur bis hin zu Sensormaterialien für eine umweltfreundliche und sichere Wasserstoffwirtschaft. Die Joachim Herz Stiftung möchte mit dem Zentrum zeigen, wie systemische Transferstrukturen an Hochschulen modellhaft aufgebaut und etabliert werden können. Sie fördert es über einen Zeitraum von maximal zehn Jahren mit bis zu 30 Millionen Euro.

Innovative Materialien und deren Prozesse spielen eine zentrale Rolle, um nachhaltige Lösungen für technologische Herausforderungen zu finden. Mit dem innovate! Zentrum MaTeNa – eine Abkürzung für Materialien – Technologien – Nachhaltigkeit – verfolgt die Universität Bremen das Ziel, dieses Potenzial durch ausgewählte Transferprojekte freizusetzen.

Drei nachhaltige Materialtechnologien stehen im Fokus

Im Fokus stehen drei Themen. Erstens soll die Herstellung von wiederaufladbaren wässrigen Zink-Ionen-Batterien (ZIB) für die stationäre Energiespeicherung beschleunigt werden, das ist entscheidend für den Ausbau von Wind- und Solarenergie. Diese Batterien sind eine sicherere, kostengünstigere und umweltfreundlichere Alternative zu Lithium-Ionen-Batterien. Zweitens sollen nachhaltige Futtermittel aus Einzellerproteinen für die Aquakultur entwickelt werden. Sie ersetzen Fischmehl und reduzieren so die Überfischung natürlicher Bestände. Mittels mikrobieller Elektrosynthese werden die Einzellerproteine aus Strom, Kohlendioxid und Abwasser gewonnen, so dass keine fossilen Rohstoffe benötigt werden. Drittens sollen Sensoren optimiert werden, die auf organisch gemischten Halbleitern basieren. Diese gewährleisten die sichere Speicherung und den verlässlichen Transport von Wasserstoff, der ein Schlüsselfaktor für eine klimafreundlichere Mobilität und die Energiewende ist.

Rahmenbedingungen und Auswahlverfahren

Die Joachim Herz Stiftung unterstützt den Aufbau und die Durchführung des „innovate! Zentrum MaTeNa“ an der Universität Bremen über einen Zeitraum von maximal zehn Jahren mit jährlich bis zu 3 Millionen Euro. Das Zentrum wird als rechtlich selbständiges An-Institut in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH an die Universität Bremen angebunden werden. Während der Förderphase ist die Joachim Herz Stiftung Mehrheitsgesellschafterin, perspektivisch wird sie ihre Anteile an die kooperierende Universität übertragen. Da das Zentrum nicht an das öffentliche Haushalts- und Tarifrecht gebunden sein wird, bietet es marktwirtschaftlich wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen, ohne die wissenschaftliche Freiheit einzuschränken. Die konkreten Rahmenbedingungen der Förderung und Zusammenarbeit zwischen der Universität Bremen und der Joachim Herz Stiftung werden in den nächsten Wochen verhandelt. Bis zum Ende des Jahres soll das „innovate! Zentrum MaTeNa“ seine Arbeit aufnehmen.

Personen auf dem Foto (v.l.n.r.):

Prof. Dr.-Ing. Sven Kerzenmacher, Leiter des MaTeNa Pilotprojekts zu nachhaltigen Futtermitteln für die Aquakultur

Prof. Dr.-Ing. Björn Lüssem, Leiter des MaTeNa Pilotprojekts zu Sensormaterialien für eine umweltfreundliche und sichere Wasserstoffwirtschaft

Prof. Dr.-Ing. Kurosch Rezwan, Wissenschaftlicher Leiter von MaTeNa und Sprecher vom MAPEX Center for Materials and Processes an der Universität Bremen

Anne-Kathrin Guder, Leitung UniTransfer und Geschäftsführerin Technologiepark Uni Bremen e. V.

Prof. Dr. Fabio La Mantia, Leiter des MaTeNa Pilotprojekts zur stationären Energiespeicherung für regenerative Energien

https://www.joachim-herz-stiftung.de

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