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Prüfverfahren - Salzsprühnebeltest

Das am häufigsten durchgeführte Prüfverfahren ist der neutrale Salzsprühnebeltest (NSS-Test) gemäß der DIN EN ISO 9227:2012. Hierbei wird 5 %ige Natriumchloridlösung (pH 6,5-7,2), mit Druckluft in einer Zweistoffdüse bei 35 °C zu einem feinen Nebel versprüht, der auf den zu prüfenden Teilen kondensiert und zu Korrosion auf der Oberfläche führt.

Eine Verschärfung der Korrosion stellen die beiden Varianten AASS- und CASS-Test dar (AASS - acetic acid salt spray; CASS - copper accelerated salt spray), bei denen die Prüflösung mit Essigsäure auf einen pH-Wert von 3,1-3,3 eingestellt wird. Beim CASS-Test wird außerdem noch Kupfer(II)chlorid zugesetzt und die Prüfraumtemperatur auf 50 °C erhöht. 

Bei organischen Beschichtungen, das heißt Lacken oder metallisch beschichteten Kunststoffen, wird die Beständigkeit gegen Feuchtklimate gemäß DIN EN ISO 6270-2 CH, AT oder AHT geprüft, entweder konstant (CH) bei 100 % rel. Feuchte und 40 °C Prüfraumtemperatur oder zyklisch im Wechsel mit Abkühlung auf Raumtemperatur (AT) oder mit Belüftung mit Raumluft (AHT). 

Eine Variante stellt der sogenannte Kesternich-Test dar. Gemäß der DIN 50018, beziehungsweise der DIN EN ISO 6988 oder 3132 wird Schwefeldioxid (SO2) je nach Norm 0,2 l bis 2 l pro 300 L Kammervolumen nach Befüllung der Bodenwanne mit demineralisiertem Wasser in den Prüfraum geleitet. Das bei 40 °C Prüfraumtemperatur verdunstende Wasser reagiert mit dem Schwefeldioxidgas zu schwefliger Säure (H2SO3), beziehungsweise zu Schwefelsäure (H2SO4).

Aufgrund der hohen Aggressivität dieses Prüfklimas wird der Kesternich-Test in der Galvanotechnik häufig als Schnelltest verwendet, um in kurzer Zeit beispielsweise Fehlstellen auf beschichteten Oberflächen zu erkennen.

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