Neuartige Plastikhülle lässt Bakterien abrutschen
Forscher an der McMaster University haben eine neuartige Plastik-Schutzhülle entwickelt, die Krankheiten übertragende Mikroorganismen wie Wassertropfen an einer Fensterscheibe abrutschen lässt. Die Oberfläche des Materials ist so gestaltet, dass weder Bakterien noch andere Fremdstoffe daran haften können.
Nach der Entwicklerin Leyla Soleymani lässt sich dieses Material überall einsetzen. Es sei vor allem für Krankenhäuser geeignet, die unter multiresistenten Bakterien leiden, aber auch in Küchen einsetzbar. Die selbstreinigende Oberfläche soll ein weltweites Problem lösen, nämlich das der Übertragung von Bakterien, die sich mit Antibiotika nicht mehr vernichten lassen.
Die Oberfläche der Plastikfolie besteht aus mikroskopischen Falten, die sämtliche externe Moleküle abperlen lassen. Die Forscher orientierten sich hierbei an den wasserabweisenden Blättern der Lotosblume. Diese schützt sich dadurch vor Schädlingen und Verunreinigungen, die ihre Photokatalyse beeinträchtigen. Zusätzlich zur abweisenden Oberfläche wird die Schutzhülle chemisch imprägniert, um das letzte Risiko auszuschließen.
Schutz vor Salmonellen
Dass an den Hüllen nichts haftet, bewiesen die Forscher, indem sie versuchten, darauf eine Kolonie der zu den gefährlichsten Bakterien zählenden Staphylococcus aureus-Stämme sowie Pseudomonas anzusiedeln. Aufnahmen eines Elektronenmikroskops zeigten jedoch, dass dies vergeblich war.
Die transparente Folie kann den Forschern zufolge auch über Türklinken und Treppengeländer gestülpt werden, die quasi Magnete für Bakterien sind. Ebenso als Verpackungsmaterial eignet sich die Hülle. Dabei könne sie die Weiterverbreitung von Salmonellen, Escherichia coli und Listerien aus rohem Hühnerfleisch und anderen Nahrungsmitteln verhindern. (pte/ Kempkens)
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