Neuartige Legierung mit Gummihülle kann schmelzen und dabei ihre Form verändern
Forscher der Binghamton University haben ein flüssiges Metall entwickelt, das ganz wie im Science-Fiction-Film Terminator 2 seine Form verändern und trotzdem solide und hart bleiben kann. Hierfür kombinieren sie Fieldsches Metall - eine Legierung aus Bismut, Indium und Zinn - in einem speziellen Herstellungsprozess mit einer Hülle aus Gummi. Diverse Prototypen entstanden somit, wie eine Antenne oder eine metallische Hand, die bei Hitze schmelzen und bei Abkühlung wieder ihre ursprünglichen Formen einnehmen.
Das Projekt erinnert schon sehr stark an das flüssige Metall, das im Terminator-Film vorkommt, wo ein Killer-Roboter aus einer düsteren Zukunft zurück in die Vergangenheit geschickt wird und sich auf der Verfolgung seiner menschlichen Beute in alles und jeden verwandeln kann, so Pu Zhang, Assistant Professor für Mechanical Engineering an der Binghamton University.
Das flüssige Metallgitter besteht aus Fieldschem Metall, einer Legierung, die schon bei 62 Grad Celsius zum Schmelzen gebracht werden kann. Im Zuge eines speziellen Herstellungsverfahrens wird die Legierung mit einer Außenhülle aus Gummi überzogen. Ohne diese Hülle würde das Ganze nicht funktionieren, weil das flüssige Metall einfach davonfließen würde, so Zhang: Das äußere Skelett kontrolliert die Form und Integrität und sperrt das flüssige Metall gewissermaßen in eine bestimmte Hülle oder Form ein.
Beeindruckende Prototypen
Zu Demonstrationszwecken hat der Wissenschaftler in seinem Labor bereits mehrere verschiedene Prototypen hergestellt, die sich bei Hitzeeinwirkung in eine Flüssigkeit verwandeln. Mit dabei sind beispielsweise eine Antenne, die sich im flüssigem Zustand in ein kleines Paket packen lässt und bei Abkühlung ein spinnennetzartiges Geflecht ausfährt. Oder eine wirklich Terminator-ähnliche Metallhand, die sich während des Schmelzvorgangs wie von Geisterhand öffnet.
Diese Prototypen sind optisch zwar schon sehr beeindruckend, aber ihre besonderen Materialeigenschaften eröffnen unzählige weitere Anwendungsmöglichkeiten. Vor allem für die NASA und andere private Raumfahrtunternehmen könnte seine Entwicklung ungemein interessant werden. Strukturen für künftige Siedlungen auf dem Mond oder Mars könnten auf diese Weise beim Transport viel weniger Platz benötigen und sich erst dann ausbreiten, wenn die Astronauten an ihrem Ziel angelangt sind, so der Forscher, der übrigens ein ganz besonderes persönliches Ziel hat: Er möchte einen vollständigen Roboter aus flüssigem Metall bauen. (pte)
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