Entwicklungen und Praxis der Oberflächentechnik

Oberflächen 09. 05. 2024

Unternehmen und Institute stellen ihre Leistungen auf dem WOTech-Gemeinschaftsstand Prozesskette Oberflächentechnik in Halle 1, Stand H16 auf der SurfaceTechnology Germany 2024 vor

Wie in den vergangenen Jahren bietet der Gemeinschaftsstand der WOTech GbR auch in diesem Jahr einen Blick auf verschiedene Aspekte der Oberflächentechnik. Auf Stand H16 direkt am Eingang zu Halle 1 und in direkter Nachbarschaft zum Forum, auf dem an allen drei Messetagen Fachvorträge geboten werden, bieten auf mehr als 100 Quadratmetern Ausstellungsfläche Unternehmen und Institute Neuheiten und wichtige Informationen zu unterschiedlichen Technologien im Bereich Oberflächentechnik. Nachfolgend werden die Teilnehmer kurz vorgestellt.

 

Die acp systems AG entwickelt und fertigt Anlagen und Verfahren zur Reinigung und Feinbearbeitung von Oberflächen mittels CO2-Schnee. Die Reinigung mit Hilfe von gefrorenem Kohlenstoffdioxid findet in nahezu allen Industriebereichen Einsatz und zeichnet sich durch Umweltfreundlichkeit und gute Flexibilität im Hinblick auf die speziellen Anforderungen an Reinigungsprozesse aus.

Die B+T Unternehmensgruppe zählt zu den innovativen Unternehmen aus dem Bereich der Lohnbeschichtung. Kernverfahren sind neben hochqualitativen Beschichtungen zum Schutz vor Korrosion und Verschleiß die Härtung von Metalloberflächen. Zur Steigerung der Effizienz befasst sich die B+T seit einigen Jahren intensiv mit der Digitalisierung in der Oberflächentechnik sowie der Weiterentwicklung von Verfahren der Prozesskontrolle (Beitrag Seite 38).

Die Entwicklung von umweltfreundlichen Verfahren zur Beschichtung von Kunststoffen steht im Mittelpunkt der Arbeiten der Biconex GmbH. Die Verfahren gehen dabei deutlich über die klassischen Technologien hinaus, mit denen vor allem Kunststoffe auf Basis von ABS verarbeitet werden. Bei Biconex kommen auch moderne Hochleistungskunststoffe wie PPS in Kombination mit galvanisch aufgebrachten Metallschichten zur Anwendung. Das Unternehmen verfügt seit einiger Zeit über ein eigene Galvaniklinie, mit der auch Kleinserien beschichtet werden, um Neuentwicklungen schnell in den praktischen Einsatz überführen zu können (Beitrag Seite 4).

Die ELB Zerrer GmbH nutzt die Verfahrenstechnologie der plasmaelektrolytischen Oxidation in produktionstechnischem Maßstab. Durch umfangreiche Erfahrungen mit dieser Technologie konnte das Unternehmen entscheidende Weiterentwicklungen durchführen, die zu einer erheblichen Verbesserung der Oberflächeneigenschaften führten. Die hergestellten PEO-Oberflächen verschaffen vor allem technischen Leichtmetallen ein wesentlich erweitertes und verbessertes Eigenschaftsprofil in nahezu allen anspruchsvollen Einsatzgebieten (Beitrag Seite 26 ).

Für zahlreiche Anwendungen stellt das Laserauftragschweißen nach dem EHLA-Verfahren eine sehr interessante Möglichkeit zur Herstellung von korrosions- und verschleißbeständigen Schichten dar. Insbesondere für Anwendungen, die bisher durch die Abscheidung von Hartchrom ihre hochbelastbaren Oberflächen erhielten, bietet EHLA eine neue Beschichtungsvariante, die vom Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT (in Zusammenarbeit mit Trumpf) zur Marktreife gebracht wurde. Fachleute des ILT informieren auf dem Gemeinschaftsstand über die Verfahrenstechnik und deren Einsatzmöglichkeiten (Beitrag Seite 30).

Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart befasst sich mit der Entwicklung von Anlagen und Verfahren zur galvanischen Metallabscheidung. Dabei stehen Lösungen für die Anforderungen der Branche unter anderem im Hinblick auf Steigerung der Effizienz, Reduzierung des Energieverbrauchs, Erhöhung des Durchsatzes und Optimierung der eingesetzten Verfahren durch die Entwicklung neuer Elektrolyte im Vordergrund. In den letzten Jahren lagen die Schwerpunkte der Arbeiten verstärkt auf dem Einsatz der Digitalisierung in der Galvanotechnik oder bei der Unterstützung von Unternehmen zur Erfüllung der Anforderungen aus der REACh-Verordnung (Beitrag Seite 20 ).

Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg entwickelt optische Systeme und bildgebende Verfahren, mit denen sich Oberflächen und 3D-Strukturen in der Produktion analysieren und Prozesse regeln lassen. Die Systeme zeichnen sich durch hohe Messgeschwindigkeit und -genauigkeit aus, so dass kleine Defekte oder Verunreinigungen auch bei hohen Produktionsgeschwindigkeiten erkannt werden. Damit wird eine 100-Prozent-Echtzeitkontrolle in der Produktion im Sinne von Industrie 4.0 möglich. Eingesetzt wird eine große Bandbreite an Technologien, darunter digitale Holographie, Infrarot-Reflexionsspektroskopie und Fluoreszenzverfahren, kombiniert mit sehr schneller hardwarenaher Bild- und Datenverarbeitung. Auf dem Messestand zeigen die Mitarbeiter die Einsatzmöglichkeiten in Produktionen der Oberflächentechnik (Beitrag WOMag 3/24, Seite 21).

Erstmalig ist in diesem Jahr auch der Unternehmensverband Surface Engineering Association SEA auf dem WOTech-Gemeinschaftsstand vertreten. Besucher erhalten damit aus erster Hand einen Einblick in die Arbeitsweise und Zukunft von Beschichtungsbetrieben in Großbritannien.

Die Anforderungen aus europäischen Chemikalienverordnung REACh sind für viele Unternehmen der Galvanotechnik zur existentiellen Herausforderung geworden, insbesondere für Betriebe der galvanischen Verchromung. Der Vecco e. V. unterstützt seine Mitglieder beim Weg durch den Dschungel der REACh-Verordnung. Dazu werden Autorisierungen, Gefährdungsbeurteilungen, Unterlagen zur Chemikaliensicherheit sowie der angemessene Umgang von gefährlichen Stoffen in der Galvanik in den Mittelpunkt der Arbeit gerückt. Der Vecco hat maßgeblich dazu beigetragen, dass der Stand der Unternehmen bei den europäischen Behörden als gefestigt bezeichnet werden kann. Auf dem Messestand stehen die Fachleute des Vecco für weitere Informationen zur Erfüllung der gesetzlichen Auflagen zur Verfügung.

Die WOTech GbR informiert in ihrer Fachzeitschrift in gedruckter und digitaler Ausführung über wichtige technische Belange zu Werkstoffen und Oberflächen. Die Industriebereiche der Werkstoff- und Oberflächentechnik werden mit wertvollem Fachwissen versorgt, um qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Der von der WOTech organisierte Messeauftritt von Unternehmen und Instituten dient dabei dem Fachpublikum nicht nur der Wissensvermittlung, sondern auch dem wichtigen Netzwerken und persönlichem Austausch in der Branche.

Halle 1 / Stand H16

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